Zweiter Kaminabend

Implementierung von Spiritual/ Existential Care im Gesundheitswesen

Am zweiten Kaminabend im Projekt SpECi stand die Frage nach der Implementierung von Spiritual/ Existential Care im Gesundheitswesen im Mittelpunkt des Interesses.

Die Gastgeberin des Abends Prof. Dr. med. Claudia Bausewein, Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin, begrüßte die 190 Teilnehmenden und gab einen ersten Einblick in die Notwendigkeit von Spiritual Care.

Traugott Roser, Professor für Praktische Theologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster hielt den Eröffnungsvortrag unter dem Gesichtspunkt „Spiritual Care in der Personal- und Organisationsentwicklung – Möglichkeiten und Grenzen“. Ausgehend vom systematischen Review durch Tracy Balboni et al. stellte Prof. Roser drei gewichtige Empfehlungen an den Anfang seines Vortrags: 1. Spiritual Care routinemäßig in der medizinischen Versorgung von Patient*innen mit schwerer Erkrankung integrieren, 2. Mitglieder multidisziplinärer Teams in Spiritual Care ausbilden, 3. spezialisiertes und qualifiziertes Personal für Spiritual Care (Seelsorger*innen) sollen Teil der Behandlungsstrategie bei schwerer Erkrankung sein. In dem rund 10-minüten Vortrag warb Prof. Roser insbesondere für die Einbeziehung von spirituellen / religiösen Aspekten auf allen Ebenen der Organisation, von der Versorgung am Krankenbett über die Zusammenarbeit im Team bis zum Einrichtungs-Träger und machte die Notwendigkeit einer geregelten Dokumentation spiritueller Versorgung deutlich.

Pfarrer Dr. Werner Weinholt, leitender Theologe der Johannesstift Diakonie, gab in seinem Beitrag Einblicke in die Praxis des Projektstandorts JSD Berlin, dem größten diakonischen Gesundheits- und Sozialunternehmen in Berlin und im Nordosten Deutschlands. Eindrücklich zeigte er auf, dass die Implementierung von Spiritual Care in der Johannesstift Diakonie über Ankermenschen verschiedener Professionen ein wichtiges Element der diakonischen Profilentwicklung und von Zuwendung geprägten Organisations- und Kulturentwicklung“ darstellt.

Die langjährige Journalistin und Politikerin Carla Kniestedt, MdL Brandenburg, leitete durch die Abendveranstaltung, begrüßte die Expert:innen und moderierte durch eine spannende Podiumsdiskussion, in der die Perspektiven von Dr. med. Frank Johannes Hensel, Facharzt für Innere Medizin, Gesundheitswissenschaftler und Direktor des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln, sowie von Dr. med. Wiebke Nehls, Chefärztin an der Klinik für Palliativmedizin und Geriatrie am Helios Klinikum Emil von Behring in Berlin-Zehlendorf, maßgeblich zum Tragen kamen.

Eines der wesentlichen Statements des Abends ist das Plädoyer „Spiritual Care ist kein Luxus – Spiritual Care ist ein Recht des Patienten auf die bestmögliche Versorgung!“

Schauen Sie in den 2. Kaminabend zur Implementierung von Spiritual Care hinein.

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