Dritter Kaminabend

Der dritte Abend der vierteiligen Abendveranstaltung war unter den Titel „Spiritual/ Existential Care als geriatrische/ gerontologische Aufgabe im Haupt- und Ehrenamt“ gestellt worden und zog knapp 150 Teilnehmende aus Deutschland, Österreich und der Schweiz vor die Bildschirme. Der große Zuspruch zeigt den Organisatoren und Mitwirkenden das große Interesse an der Implementierung von Spiritual Care – einem Hauptanliegen des SpECi-Projekts.

Als Gastgeber des Abends fungierte Prof. Dr. med. Winfried Hardinghaus. Der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Hospiz- und PalliativVerbands e.V. begrüßte die interessierte Teilnehmerschaft und weckte bereits in den Anfangsminuten Spannung und Freude auf den Abend.

Moderator Christian Petzold, Diplom-Pflegewirt und Referent für Hospiz/ Palliative Care bei der Bundesärztekammer, leitete durch den 90-minütigen Abend, begrüßte die Referenten, Diskutanten und Mitwirkenden, leitete mit versierten Fragen durch den Abend und brachte auch seine fachkundige Expertise immer wieder in empathischer Weise ein.

Dr. Anna Storms, Dozentin für Ethik und Unternehmenskultur bei der Wolfsburg im Bistum Essen, nahm das Publikum mit auf einer Reise zu einem Thema, das über einen langen Zeitraum in der Gerontologie marginalisiert wurde und erst jetzt höhere Aufmerksamkeit erhält: Spiritualität im höheren Lebensalter. In ihrem Beitrag diskutierte Dr. Storms kritisch normierende Theoriegrundlagen und verdeutlichte anhand empirischer Daten – insbesondere aus der NRW 80+-Studie – die Realitäten der Bedeutung von Spiritualität hinsichtlich des Wohlbefindens und der Lebenszufriedenheit von hochaltrigen Menschen. Sie zeigte die Wichtigkeit von Spiritualitätsdimensionen Hochaltriger auf und appellierte daran, den Blick für die Bedarfe Hochbetagter zu schärfen und dabei den Mut und die Offenheit zu besitzen, differenziert(er) zu schauen

Dr. med. Georg Schiffner näherte sich dem Themenfeld in seinem Impulsvortrag zur Umsetzung von Spiritual/ Existential Care in der Altersmedizin mit bewegenden und eindrücklichen Beispielen aus seiner ärztlichen Praxis. Er zeigt auf, dass „Spiritual/ Existential Care in der Altersmedizin in guten Ansätzen innerhalb des multiprofessionellen Teams vorhanden ist, wenngleich es meist nicht so benannt und der weiteren Förderung bedürftig ist. Daher galt sein Appell der Förderung von Spiritual Care in der Geriatrie. Ansatzpunkte könnten aus Sicht des Vorsitzenden von Christen im Gesundheitswesen die Förderung Palliativ-geriatrische Zusammenarbeit, die Einbindung der existentiellen, spirituellen, religiösen Dimension in das Team-Gespräch und nicht zuletzt der Einbezug von Spiritual Care in geriatrischen Fortbildungen sein.

Die Vorträge boten ausreichend Nahrung für eine anregende Podiumsdiskussion:

Dr. Christian Waterkamp (Vorstand des Diakonievereins Bruchsal e.V. und Leiter des Evangelischen Altenzentrums Bruchsal) sowie Pastorin Karin Scheer (Leitung der Koordination Hospizarbeit am Universitätsklinikum Essen und im Vorstandsmitglied im DHPV) diskutierten angeregt mit Gastgeber Prof. Dr. Hardinghaus und den Vortragenden Dr. Storms und Dr. med. Schiffner. Auch die Teilnehmerschaft meldete sich über die Chatfunktion und zum späteren Zeitpunkt in der öffentlichen Diskussionsrunde zu Wort und gab wertvolle Impulse für die Weiterarbeit im Projekt.

Erhalten Sie selbst einen Einblick in die kompetenten Einlassungen der Fachvortragenden und Diskutanten.

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